Höhepunkt fossiler Energien erreicht?

Im Jahr 2022 wurden 12 Prozent der weltweiten Stromversorgung aus Wind und Sonnenenergie erzeugt. Das berichtet die Londoner Denkfabrik Ember in einer aktuellen Studie. Im Jahr 2021 waren es lediglich 10 Prozent. Zusammen mit Atomenergie und anderen Formen nicht-fossiler Energien (zum Beispiel Wasserkraft) stammten 39 Prozent der Energie aus nicht-fossilen Quellen.

Die Energiewirtschaft ist der größte Emittent von Treibhausgasen weltweit. Insgesamt stieg der Ausstoß von klimaschädlichen Gasen aus diesem Sektor im vergangenen Jahr um 1,3 Prozent. Angesichts der Krise in der Gasversorgung wuchs dabei der Anteils des relativ schmutzigen Kohlestroms um 1,1 Prozent. Doch laut dem Bericht könnte nun der Höhepunkt des CO2-Ausstoßes dieser Branche erreicht worden sein.

The use of fossil fuels over the years

Diese These stützt auch Ewan Thomson. Er ist Direktor der Forschungsgruppe „Beyond the Peak“ am Institut für Umweltwissenschaften der Universität Edinburgh. Er argumentiert, dass die Weltwirtschaft ihren maximalen Verbrauch fossiler Brennstoffe erreicht hat oder in naher Zukunft erreichen wird. Er stützt sich dabei auf eine Kombination aus Daten zur Ölförderung, Kohlenutzung und Erdgasproduktion, sowie auf Prognosen zur Energienachfrage und erneuerbaren Energien.

Thomson und seine Kollegen argumentieren, dass die Weltwirtschaft in den letzten Jahren bereits einen „Peak Coal“ erreicht hat, was bedeutet, dass der Kohleverbrauch weltweit nicht weiter steigen wird. Ähnliches gilt auch für das Erdgas, dessen Produktion ebenfalls bald das Maximum erreicht haben könnte. Bei Öl ist die Situation komplexer, aber Thomson und seine Kollegen schätzen, dass die globale Ölproduktion bis spätestens 2030 ihren Höhepunkt erreicht haben wird.

Gleichzeitig wachsen die Kapazitäten für Wind und Solar um rund 15 bis 20 Prozent pro Jahr, basierend auf dem Durchschnitt der letzte zehn Jahre. Damit übertreffen sie das Wachstum bei der Nachfrage nach Energie. Die Internationale Energieagentur (IEA) fordert, dass die Energiewirtschaft bis zum Jahr 2040 den Ausstoß von Klimagasen auf Null reduziert.


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