G7-Minister beschließen schnelleren Umstieg auf Erneuerbare

Beim zweitägigen Treffen der Umwelt-, Klima- und Energieministerinnen und -minister im japanischen Sapporo hat es deutliche Fortschritte beim Umbau zu einer nachhaltigen Energieversorgung gegeben. Angetrieben von den politischen Entwicklungen seit dem russischen Angriff auf die Ukraine haben die Vertreter der größten Industriestaaten (G7) am Sonntag den Zeitplan dafür nun deutlich beschleunigt. Mitten in einer beispiellosen Energiekrise, gelte es, sowohl die Energieversorgung zu sichern, als sie auch gleichzeitig nachhaltig umzubauen, sagte als Gastgeber der japanische Industrieminister Yasutoshi Nishimura.

Bild: BMUV/Sascha Hilgers

Beschlossen wurde unter anderem, die Kapazitäten der Offshore-Windenergie bis 2030 auf 150 Gigawatt (GW) zu steigern. Damit gaben sich die G7 zum ersten Mal ein konkretes Ziel für diesen Sektor. Die Solarenergie soll im gleichen Zeitraum auf ein Terrawatt (TW) ausgebaut werden. Im Abschlusskommuniqué heißt es außerdem, dass es nötig sei, den Ausstieg aus den fossilen Energieträgern allgemein zu beschleunigen, um bis 2050 das Ziel von null Emissionen zu erreichen. Daneben wurde entschieden, die Verschmutzung mit Plastik bis 2040 auf Null zu senken. Damit soll dieses Ziel zehn Jahre früher erreicht werden, als es die bisherigen Beschlüsse vorsahen.

Allerdings konnte Kanada sich nicht mit seiner Forderung durchsetzen, das den vollständigen Ausstieg aus der Kohle bis 2030 forderte. Bei der abschließenden Pressekonferenz zeigt sich der der kanadische Minister für natürliche Ressourcen Jonathan Wilkinson dennoch optimistisch. „Ursprünglich dachten die Menschen, dass Klimaschutz und Maßnahmen zur Energieversorgung potenziell im Konflikt stehen. Aber die Diskussionen, die wir geführt haben und die im Kommuniqué zum Ausdruck kommen, zeigen, dass sie tatsächlich miteinander einhergehen.“

Auch die deutsche Umweltministerin Steffi Lemke zeigt sich mit den Ergebnissen zufrieden. In ihrem Statement konzentrierte sie sich aber vor allem gegen die zunehmende Vermüllung der Umwelt durch Plastik: „Billiges Plastik in Wegwerfprodukten wurde immer dominanter in den Industriestaaten. Ganz besonders wichtig ist es deshalb, dass sich die G7 nun für ein schnelles Ende der Plastikvermüllung einsetzen. Dies stärkt die laufenden Verhandlungen der Vereinten Nationen für ein starkes globales Abkommen gegen Plastikmüll, die ich mit voller Kraft unterstütze.“


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